(K)ein Problem

Nicht wenige Menschen neigen dazu, das Wort «Problem» zu vermeiden und an dessen Stelle Wörter wie «Herausforderung» oder «Thema» setzen. Doch hilft es, dem negativen Aspekt des Problems – eine Sache nicht im Griff zu haben, blockiert oder gelähmt zu sein – auszuweichen und das ganze positiv zu formulieren? Das Problem beschreibt etwas, das uns bei der Erreichung oder Umsetzung eines Ziels (be)hindert und der Vermehrung von etwas, das für uns wichtig ist und einen Wert darstellt, im Wege steht.

Auch wenn Probleme (meist) im Aussen zu bestehen scheinen, so sind wir immer Teil des Problems und tragen meist unbewusst zu dessen Entstehung bei. Probleme bestehen in uns, in Form einer Blockade, eines unerfüllten Bedürfnisses oder einer Verwirrung. Auch wenn es sehr menschlich ist, ungern Probleme zu haben, ist es möglich zu lernen, Problemen wertschätzend zu begegnen. Wir können Probleme und Hürden im Leben als «Boten» verstehen, die uns mitteilen wollen, dass wir uns in bestimmten Situationen verändern bzw. entwickeln sollen. Voraussetzung ist, dass wir nau hinschauen und hören, was die Probleme von uns wollen. Insbesondere immer wiederkehrende Probleme in beruflichen oder privaten Beziehungen können als Aufforderung verstanden werden, über unsere Gefühle, Emotionen und unser Verhalten in Konfliktsituationen nachzudenken: Was genau macht der Konfliktpartner? Welche Gefühle und Emotionen löst er bei mir aus? Wie reagiere ich darauf?

Die Vorteile des Problems erkennen

Probleme können Hinweise auf lang zurückliegende seelische Verletzungen, an die wir uns meist nicht mehr erinnern, liefern. Solche sich wiederholenden Verletzungen führen insbesondere in frühen Lebensphasen oftmals zu einer negativen Bewertung der eigenen Person. Es sind gefühlte Unzulänglichkeiten und Defizite, die neben Angst, wie z.B. zu versagen oder nicht zu genügen, bestimmte Verhaltensmuster entstehen lassen. Wir entwickeln Angriffsstrategien, beschuldigen unser Gegenüber, weisen die Schuld Dingen im Aussen zu oder wir entwickeln Fluchtstrategien indem wir Konflikte vermeiden und uns klein machen. Diese Muster lösen das eigentliche Problem nicht auf, sondern verstärken es indirekt.

Das St.Galler Coaching Modell (SCM)® hilft, die bewussten und unbewussten Aspekte (z.B. die Vorteile) eines Problems zu erkennen und zu erkunden, um was es in der Tiefe wirklich geht. Die Coaching-Methode unterstützt Dich darin, die für die Problembewältigung geeigneten Ressourcen in Dir zu identifizieren und zu aktivieren. Die Bewusstwerdung des Problems und der daran beteiligten Elemente ist die notwendige Voraussetzung, um Deiner gewünschten Entwicklung eine klare Ausrichtung zu geben.

Quelle: Coachakademie.ch

Bild: Corinna Bildat

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